Urin – das natürlichste Flüssiggold der Zukunft?

Ein besonders inspirierendes Phänomen von Ökosystemen wie dem unserer Erde sind die perfekten Verwertungskreisläufe. Die Natur macht es vor, sodass man nur von ihr lernen und es ihr konsequent nachmachen kann. Der Begriff Innovation sollte neu definiert werden. Es darf nicht mehr nur um kurzsichtige Ziele wie die Gewinnmaximierung gehen. Würde ein jeder Innovator bei der Umsetzung seiner bahnbrechenden Erfindungen von vornherein auf eine kompromisslos effiziente Wiederverwertbarkeit aller verwendeten Materialsubstanzen achten, sowohl in der Wertschöpfungs- als auch in der Endnutzungsphase, wäre die Welt das reinste Paradies.

Urin als Düngemittel


Ja, das ist ein alter Hut. Aber mit ein paar technischen Upgrades wird dieser Ansatz zeitlos modern. Urin enthält chemische Elemente wie Magnesium, Kalium und Phosphor. Diese wertvollen Rohstoffe fördern das Pflanzenwachstum immens. Dennoch kommt vielerorts immer noch Kunstdünger in großen Mengen zum Einsatz.

Dabei müsste man den Urin von Mensch und Tier separat auffangen und lagern, und der umstrittene Kunstdünger hätte ausgedient. Wie erfolgreiche Pilotprojekte innovativer Forscher zeigen, könnte natürlicher Urin als Dünger die ultimative Grundlage einer nachhaltigen Landwirtschaft bilden.

Urin als Medizin

Schon die Heilkundler der alten Chinesen und Ägypter waren davon überzeugt, dass Urin gegen diverse Krankheiten hilft. Auch heute noch sind Theorien über die Heilwirkung des Urins weit verbreitet. Einer der wenigen allgemein bekannten Stoffe im menschlichen Urin ist der Harnstoff, auch Urea genannt. Dieser wird bereits heute bei der Herstellung spezieller Hautcremes verwendet. Darüber hinaus enthält der Urin Hunderte von weiteren Stoffen, deren Wirkung noch nicht vollständig geklärt werden konnte. Sogar in einschlägigen Fachkreisen gibt es seriöse Experten, die sich mit der Erforschung der medizinischen Wirkung des Urins befassen.

Sehr vielversprechende Erkenntnisse haben die Forscher über die medizinische Anwendung von Kamelurin. Tatsächlich soll eine darin enthaltene Substanz eine zytotoxische Wirkung haben, die bei der Bekämpfung von Krebs helfen sollte. In Studien hat man eine potenziell wirksame Substanz isoliert, eine bioaktive Subfraktion, die als PMF oder PM701 bezeichnet wird. Es gibt also eine Substanz im Kamelurin, die die Fähigkeit besitzt, bösartige Gewebezellen zu zerstören.